Grüne Stadtratsfraktion macht sich stark für eine Pumptrack für Kinder


Übergewicht und Fettleibigkeit gerade unter Kindern und Jugendlichen ist ein viel beklagtes Phänomen in diesen Tagen. Neben falscher Ernährung wird dafür vor allem Bewegungsarmut verantwortlich gemacht. Kinder und Jugendliche verbringen zu viel Zeit vor dem Fernseher oder mit ihrem Handy. Was liegt daher näher als zentrumsnah Angebote zu schaffen, mit denen Kinder in Bewegung gebracht werden und Spaß haben.

Am Stadtgraben unweit des Helmwartsturms finden wir heute einen fast fünfzig Meter langen Teich, der vor rund vierzig Jahren angelegt wurde. Dieser Teich hat immer wieder für Aufmerksamkeit gesorgt, zuletzt durch die darum aufgestellten Zäune. Hintergrund der Einzäunung war ein tragischer Unfall an einem Teich gleicher Bauart und ein darauf ergangenes Gerichtsurteil, welches die Stadt in Zugzwang setzte.

Vor einigen Tagen wurde wieder einmal das Wasser abgelassen und das Becken gereinigt. Um künftig Unfällen vorzubeugen und auf Zäune verzichten zu können, wurden an den Böschungen „Ausstiegshilfen“ in Form großer Gittersteine eingesetzt. Beim Ablassen des Wassers fiel dem aufmerksamen Beobachter auf, dass das Becken an mindestens zwei Stellen am westlichen Ende stark beschädigt ist. Bis in die 1970er Jahre hinein gab es auch vor der Stadtmauer eine Wohnbebauung. Dort, wo die Keller dieser Häuser lagen, kam es zu starken Setzungen. In der Folge ist die Schale aus Verbundsteinpflaster aufgebrochen, die darunter liegende Folie zum Abdichten des Teichs ist bis an ihre Belastungsgrenze gedehnt, es droht eine Leckage. Über kurz oder lang steht also eine Entscheidung über die weitere Gestaltung dieser städtischen Fläche an.

Im Gespräch war bisher bereits ein Wasserspielplatz, auch eine Erweiterung der Essbaren Stadt wurde angedacht. Eine weitere Option ist die Anlage eines Pumptracks für Kinder. Diese Strecke kann nicht nur von Mountainbikes, sondern auch von Laufrädern und Inlineskates befahren werden.

Ein Teil der für den Bau des Teichs ausgehobenen Grube in die Gestaltung einbezogen werden. Die Stadtratsfraktion B90-Die Grünen hat nun beantragt, die Anlage eines Pumptracks zu prüfen und die Verwaltung auf einige Referenzbeispiele hingewiesen.

Der Bahnhof braucht eine öffentliche Toilette

Einen eigenen Bahnanschluss erhielt Andernach schon beim Bau der linksrheinischen Strecke im Jahre 1858. 1911 wurden die Gleise dann auf einen Damm gelegt, mehrere Unterführungen ersetzten die bis dahin betriebenen beschrankten Übergänge. Ebenfalls 1911 erhielt der Bahnhof ein neues Empfangsgebäude - selbstverständlich mit öffentlicher Toilette. Bis in die 1980er Jahre befand sie sich in der Empfangshalle hinter den Fahrkartenschaltern.

Als die Bahn dann immer weiter rationalisierte, mussten auch die Toiletten dran glauben. Anfangs konnte dieser Verlust noch durch Bahnhofsgaststätte „Gleis 5“ kompensiert werden. Dort konnten Reisende gegen einen Obolus ihre Geschäfte verrichten.

Seit etwa 15 Jahren gibt es im Bahnhof aber keine Gastronomie mehr und somit auch gar keine Toilette - mit den zu erwartenden Begleiterscheinungen. Es stinkt vor allem in der Unterführung und vor den Aufzügen mehr oder weniger stark nach Urin, gelegentlich ist die Lage regelrecht „beschissen“. Der Missstand ist seit Jahren bekannt und wurde in den städtischen Gremien immer wieder angesprochen. Es gab die naive Hoffnung, die Bahn könne hier wieder ein Angebot schaffen oder es könne gar ein privater Betreiber gefunden werden. Leider alles Wunschdenken.

Die Bahn sieht sich nicht länger in der Pflicht, eine Toilette im Bahnhof vorzuhalten. Einen privaten Betreiber aber wird man für einen Bahnhof mit knapp 6.000 Reisenden pro Tag (davon rund die Hälfte Schüler des nahen Schulzentrums) nicht finden. Anders als in Koblenz, Bonn oder Köln rechnet sich das einfach nicht.

Viele Klein- und Mittelstädte waren mit ähnlichen Problemen konfrontiert. Manche haben die Sache längst in die Hand genommen und ein eigenes Angebot geschaffen, so etwa Bad Neuenahr oder Wesel am Niederrhein. Die Stadtratsfraktion der Grünen hat daher in der letzten Sitzung des Stadtrates auf diese Referenzen hingewiesen und beantragt, eine von der Stadt betriebene öffentliche Toilette zu prüfen. Denkbar ist ein Edelstahl-Einbaumodul, welches in das Gebäude integriert wird oder eine freistehende Toilette am Bahnhofsvorplatz.

Pressemitteilung Stadtratsfraktion

Bündnis90/Die Grünen Andernach

 

Die Essbare Stadt – Alleinstellungsmerkmal oder Auslaufmodell?

Wer häufig in Deutschland und dem europäischen Ausland unterwegs ist, stellt immer wieder mit Überraschung fest, wie bekannt Andernach für seine Essbare Stadt ist. Die Essbare Stadt ist ein Alleinstellungsmerkmal, sie ist für Andernach zu einer Marke geworden. Andere engagieren eine Werbeagentur, brauchen Jahre und investieren Unsummen, um Marken aufzubauen und zu etablieren. Andernach fiel die Marke Essbare Stadt praktisch in den Schoß, dank der Weitsicht und des Mutes des damaligen Oberbürgermeisters und einiger Mitarbeiter. Eine Marke strahlt aber nicht ewig, sie muss immer wieder aufpoliert werden, wenn sie ihre Strahlkraft behalten soll. Inzwischen ist die Essbare Stadt in die Jahre gekommen, sie braucht dringend neue Impulse, es ist Zeit für ein „Relaunch“. Eigentlich ist Andernach mit der Essbaren Stadt gleich doppelt privilegiert. Ernährung besitzt als Thema eine dauerhafte Aktualität und zudem gibt es einige Brücken in die Geschichte der Stadt wie etwa die Rolle Andernachs als Drehscheibe für Reib- und Mühlsteine.Anders als viele andere Projekte wurde die Essbare Stadt in der Verwaltung erdacht, sie gilt damit als top-down-Projekt. Die Stadtratsfraktion Bündnis90-Die Grünen möchte daher von der Stadtverwaltung erfahren, wie sie dem Projekt frischen Wind einhauchen will und welche neuen Ideen sie künftig umsetzen will. Zugleich möchten wir fünf Vorschläge machen, wie sich die Essbare Stadt in den nächsten Jahren weiter entwickeln könnte.

Fläche erweitern

In der Innenstadt könnten weitere Flächen mit essbaren Pflanzen bespielt werden, etwa der Bereich zwischen Christuskirche und ehemaliger kurfürstlicher Burg, am Runden Turm oder mittelfristig im Bereich des Teichs am Helmwartsturm. Denkbar sind hierbei Schwerpunkte wie Stein- oder Kernobst. Ein attraktives Angebot, welches als Referenz dienen kann, ist etwa der Tempel der Pomona in Bad Homburg. 

Trinkbare Stadt

Eine der letzten Impulse war die Ergänzung um eine trinkbare Stadt. Heute finden wir Trinkwasserbrunnen am historischen Rathaus, am Ochsentor und auch im historischen Garten, die beiden letzten davon wurden als „Dauerläufer“ installiert. Weitere Brunnen in der Stadt sind denkbar, hier bieten sich neben dem Bahnhofsvorplatz besonders die Standorte der bis ins späte 19. Jahrhundert städtischen Brunnen an, etwa in der Hochstraße an der kurfürstlichen Burg oder an der Kreuzung Kirchstraße. Diese Brunnen können auch einen Beitrag zur Klimaanpassung leisten, zugleich würden sie die Aufenthaltsqualität steigern und die Aufenthaltsdauer von Besuchern erhöhen. Eine überregionale wenn nicht nationale Beachtung könnte mit einer Sanierung des seit mehr als zehn Jahren abgesperrten Brunnenpavillons in Tönisstein erreicht werden. National deswegen, weil diese Quelle eine zweitausendjährige Tradition hat, die auch noch durch römische Inschriften, Tagebücher etc. gut dokumentiert ist.

Kooperation mit Uni/FH/Stiftungen/DGE

Um Expertise im Bereich Ernährung zu gewinnen und zugleich eine größere Breitenwirkung zu erreichen, können Kooperationen mit Hochschulen, Stiftungen und Verbänden eingegangen werden. Hier bietet sich etwa die Universität Bonn mit dem Fachbereich Ernährungswissenschaften oder die Deutsche Gesellschaft für Ernährung mit Sitz ebenfalls in Bonn an.

Fundament verbreitern

Vor ein paar Jahren wurde am Bollwerk von der Firma Finzelberg ein Beet mit Heilkräutern angelegt. Ein Engagement weiterer Firmen ist denkbar und sollte erfragt werden. Inzwischen hat man sich zwar in Andernach daran gewöhnt, dass die Flächen der Essbaren Stadt fast vollständig von der Perspektive gGmbH gepflegt werden. Für eine stärkere Identifikation ist aber mehr bürgerschaftliches Engagement wünschenswert. In diesem Sinne sollte immer wieder versucht werden, ob Vereine, Nachbarschaften oder Ehrenamtsinitiative die Pflege von Teilflächen übernehmen können. 

Dauerhafter Vermittlungsort

Stiftungen im Bereich Ernährung wie die Edeka-Stiftung, die REWE-Stiftung oder die BayWa-Stiftung legen meist ihren Schwerpunkt auf die Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen für Lebensmittel und eine gesunde Ernährung. Mit Gärten und Beeten an einigen Grundschulen und Kitas hat Andernach dafür schon Fundamente gelegt. Wenn Andernach hier ein Bildungsangebot schafft, dann kann die Stadt mit hoher Wahrscheinlichkeit Fördermittel einwerben und zugleich die Breitenwirkung für das Projekt und die Stadt dauerhaft steigern. Für einen solchen außerschulischen Lernort braucht die Stadt einen ganzjährig zur Verfügung stehenden attraktiven Vermittlungsort. 

Wir hoffen, mit den Vorschlägen eine Diskussion um die Zukunft der Essbaren Stadt anzustoßen und sind gespannt, ob bzw. welche Vorschläge aus der Bürgerschaft und den anderen Fraktionen kommen.

 

 

Modernisierung des Bahnhofsgebäudes

Mit Blick auf den Schandfleck Bahnhof ist es seit Jahren „fünf nach zwölf“. Nach dem Kauf des Bahnhofsgebäudes durch einen Privatinvestor besteht endlich realistische Hoffnung auf dessen Modernisierung. Wir unterstützen den neuen Inhaber bei seinem Vorhaben, damit Andernach nach vielen Jahren des Stillstandes wieder einen attraktiven Bahnhof erhält.

Klimaneutrales interkommunales Gewerbegebiet

Wieder einmal war im Stadtrat keine Mehrheit für umwelt- und klimafreundliches Handeln erreichbar. Dabei hätte die Umsetzung unseres Antrages keine politischen Klimmzüge erfordert.

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Exkursion zum "Klimaviertel Herne"

Eine nachhaltige Stadtentwicklung erfordert im Neubaubereich eine Strategie, die ökologische, ökonomische und soziale Aspekte berücksichtigt. Am 18.09.2020 warfen wir einen Blick über den Tellerrand und begaben uns nach Herne. Wir erfuhren dort mehr über ein zukunftsweisendes Infrastrukturprojekt der Stadtwerke Herne. Weiterführende Informationen zum Exkursionsziel erhalten Sie hier: https://www.stadtwerke-herne.de/unternehmen/das-klimaviertel

Schwammstadt - Forderung einer neuen Abwassersatzung

Wenn es um Umwelt- und Klimaschutz geht, saufen leider viele unserer Anträge im Stadtrat ab. Gescheitert ist auch unsere Forderung nach einer zeitgemäßen und zukunftsweisenden Abwassersatzung, die umweltbewußt handelnde Bürger belohnt. 

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Rhenus-Quartier – Baustein für eine Bewerbung zur Landesgartenschau 2026

Eine Landesgartenschau nach Andernach dürfte unsere Stadt erblühen lassen. Wir unterstützen die Forderung der CDU eine entsprechende Bewerbung einzureichen.

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Ökologisches Bauen steigert die Lebensqualität

Die zunehmende Flächenversiegelung führt zu einem Verlust natürlicher Ökosystemleistungen, was uns Lebensqualtiät kostet und unserer Stadt Attraktivität raubt. Dach- und Fassadenbegrünung wirken dieser Entwicklung entgegen, weil sie das Lokalklima positiv beeinflussen und zum Regenwasserrückhalt beitragen. Wie herkömmliche Grünflächen sind sie als ein die Artenvielfalt erhaltender Lebensraum für Tiere und Pflanzen bedeutsam und schaffen dadurch gesellschaftlichen Nutzen. Wir setzen uns für die Schaffung von politischen Rahmenbedingungen im Baubereich ein, die den im Weißbuch Stadtgrün „Grün in der Stadt – für eine lebenswerte Zukunft“ ausgewiesenen Handlungsempfehlungenen folgen.
Download: www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/publikationen/themen/bauen/wohnen/weissbuch-stadtgruen.html 

Vom Alten Krahnen direkt auf den Krahnenberg – Anregung eines Klettersteigs mit Wandervariante

Unsere Zustimmung ist nur zu Maßnahmen für eine schonende und nachhaltige Entwicklung des Krahnenbergs erhaltbar - nicht zu Projekten wie dem Skywalk. Wir streben Lösungen an, die die natürliche Form unseres Hausbergs berücksichtigen und den Erlebniswert seines Besuchs steigern.  

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Krahnenberg – Reaktivierung von Fußwegen und Kleingärten - Anregung für ein verbreitertes Fundament der Essbaren Stadt

Viele der einst gepflegten Kleingärten am Krahnenberg sind inzwischen aufgegeben oder verwildert. Wir schlagen die Einleitung von Maßnahmen zur Reaktivierung dieser Gärten vor, was auch dem Konzept der "Essbaren Stadt" entsprechen würde.

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Windmühle-Walkmühle-Wasserturm-Trafostation

Vor zwei Wochen veröffentlichte die SPD eine Pressemitteilung, in der sie sich für eine Außensanierung des markanten „Wasserturms“ an der Ecke Breitestraße/St.-Thomaser-Hohl einsetzte. Diesen Einsatz für den an dieser Stelle das Stadtbild prägenden Charakterbau können wir nur unterstützen. Wir möchten die Gelegenheit nutzen, um auf die bewegte Geschichte des Bauwerks hinzuweisen, der viel mehr als ein Wasserturm war und auch eine ganz aktuelle Botschaft bereithält.

Der Turm wurde um 1700 vom damaligen Augustinerinnenkloster St. Thomas als Windmühlenturm mit vier Geschossen errichtet. Er ist also über dreihundert Jahre alt und neben der jüngst sanierten Michaelskapelle das zweite erhalte Bauwerk der einst riesigen Klosteranlage vor den Toren der Stadt. Wenige Jahre nach der Säkularisation wurde die Windkraft dann von einem Lederfabrikanten zum Walken genutzt. Daran erinnert ein in das Mauerwerk eingelassener länglicher Basaltstein mit zwei gekreuzten Walkmessern und der Jahreszahl 1811. Der Turm wurde 1912 schließlich um ein weiteres Geschoss erhöht, erhielt einen Zinnenkranz sowie eine mit Schiefer gedeckte Haube, um fortan bis in die Nachkriegszeit als Wasserturm genutzt zu werden. Heute dient er den Stadtwerken als Transformatorenstation.

Der Turm erinnert also an das Kloster und ist eng mit der Geschichte der Stadt verwoben. Seine Geschichte hat aber auch eine ganz aktuelle Bedeutung. Das Gebäude wurde schon dreimal umgenutzt, das steht für einen sehr nachhaltigen Umgang mit dem alten Bauwerk. Und hier wurde lokal Energie erzeugt, die dann gleich vor Ort zum Mahlen und Walken genutzt wurde. Vor dem Hintergrund des Klimawandels tut auch die Stadt gut daran, Energie auf ihren Gebäuden zu erzeugen, heute vor allem durch PV-Anlagen. Das empfiehlt sich besonders bei großen Gebäuden, bei denen der so gewonnene Strom gleich im Gebäude verwendet oder gespeichert werden kann, wie bei Schulen und Kindergärten. Einige Schulen wie die Hasenfängerschule, die Grundschule in Eich und auch ein städtisches Wohngebäude haben bereits eine PV-Anlage auf ihrem Dach, doch da ist noch jede Menge Luft nach oben.

Neujahrsempfang

Neujahrsempfang des Kreisverbands Mayen-Koblenz - am 19.01.2025 in der Mittelrheinhalle in Andernach.

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